Über uns | Dokumentation | Newsletter | Literatur | Kontakt
Gesunde und motivierte Mitarbeitende sind eine entscheidende Ressource für Hochschulen. Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gestaltet und entwickelt gesundheitsfördernde Arbeitsstrukturen und -bedingungen in Forschung, Lehre und Verwaltung.
Hochschulen bilden vielschichtige und komplexe Institutionen mit einer Vielzahl an zentralen, dezentralen und autonomen Einrichtungen der Forschung, Lehre und Verwaltung. Die sehr unterschiedlichen Systemfunktionen und -logiken wirken mit ihren spezifischen Zielen und Anforderungen und stellen unterschiedliche Herausforderungen an ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Ein BGM kann zur Stärkung gesundheitsfördernder Ressourcen und Verhältnissen beitragen und verschiedenen Belastungsfaktoren für das Wohlbefinden und die Gesundheit begegnen.
Viele Hochschulen setzen bereits umfassende Maßnahmen für Mitarbeitende erfolgreich um. Zahlreiche von diesen Hochschulen finden Sie auf unserer Landkarte „Gesundheitsförderung an Hochschulen".
Ein BGM gestaltet und entwickelt gesundheitsförderliche Arbeitsstrukturen und -bedingungen für Mitarbeitende der Hochschule. Dazu zählen nicht-wissenschaftlich arbeitendes Personal aus den Bereichen Verwaltung, Bibliothek, Technik, Wartung und Verpflegung sowie die Gruppe des wissenschaftlichen Personals und der Hochschullehrenden. Dabei orientiert sich der BGM-Prozess an den Schritten des
Public Health Action Cycles (PHAC) und „hat die Aufgabe, verschiedene gesundheitsbezogene Maßnahmen in einem Unternehmen zu planen, zu adressieren, zu organisieren und untereinander abzustimmen“1 . Das beinhaltet die systematische Verknüpfung von verschiedenen Bausteinen wie der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF), dem Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS), der Sozialberatung, der Schwerbehindertenvertretung oder dem Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM). Die einzelnen Bausteine können von Hochschule zu Hochschule in der Zusammensetzung variieren.
Ziel sollte die Verankerung von Wohlbefinden und Gesundheit im Leitbild der Hochschule sowie deren systematischer Einbezug als Querschnittsthemen in alle Belange der Hochschule sein.
Die 10 Gütekriterien für gesundheitsfördernde Hochschulen wurden im Jahr 2005 vom bundesweiten Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen (AGH) verabschiedet und 2020 aktualisiert. Die Gütekriterien dienen der Orientierung und als Vorlage für die Entwicklung von Strategien und Vorgehensweisen zur Förderung der Gesundheit aller Statusgruppen in den einzelnen Hochschulen.
Ein BGM aus anderen Arbeitsbereichen kann nicht ohne Weiteres auf Hochschulen übertragen werden. Besondere Rahmenbedingungen und Organisationsstrukturen sowie die vielfältigen Berufsgruppen innerhalb einer Hochschule stellen Besonderheiten dar, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Hier sind beispielsweise dezentrale Strukturen, psycho-sozialen Unterstützungsangebote, die Zusammenarbeit und Kommunikation der unterschiedlichen Berufsgruppen oder das vielschichtige Verständnis von Führung und Gesundheit zu nennen. Bei der Organisationsentwicklung, die im Rahmen eines BGM umgesetzt wird, ist der Lebensweltansatz grundlegend und spricht alle Berufsgruppen in ihrer Lebenswelt umfassend an.
Der Abschlussbericht zum Vorhaben „Gesund und sicher an Hochschulen mit dem Bielefelder Verfahren – Belastungen analysieren – Maßnahmen evaluieren – Prävention sichern“ liefert Ergebnisse zur Wirkung von Arbeitsbedingungen auf die (psychische) Gesundheit von Berufsgruppen in Wissenschaft und Verwaltung in Universitäten und Fachhochschulen.
1 | Bamberg, E., Ducki, A., Metz, A. (Hrsg.) (2011). Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement in der Arbeitswelt – Ein Handbuch. Göttingen
Weitere Literatur zum Thema finden Sie in unserer Literatursammlung.