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In einem vierjährigen Projekt (2015 bis 2019) der Techniker Krankenkasse und der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin wurde gemeinsam mit Experten:Innen von Hochschulen das Projekt „Studentisches Gesundheitsmanagement“ umgesetzt. Das Ziel war, ein umfassendes Konzept für Studierende – vergleichbar mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) an Hochschulen zu entwickeln.
Viele Hochschulen setzen bereits umfassende Maßnahmen für Studierende erfolgreich um. Zahlreiche von diesen Hochschulen finden Sie auf unserer Landkarte „Gesundheitsförderung an Hochschulen".
Das Ziel von SGM ist es, ein gesundheitsförderndes hochschulisches Umfeld für alle Studierenden zu schaffen und die individuellen Gesundheitsressourcen der Studierenden zu stärken. Es empfiehlt sich dabei, Studentisches Gesundheitsmanagement systematisch umzusetzen und nachhaltig in die Hochschulstrukturen zu integrieren. Der
Public Health Action Cycle bietet hierfür eine gute Orientierung.
Das neu erschienene Handbuch Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) zeigt Entwicklungsperspektiven und -potenziale hin zu einer gesunden Hochschule auf. Darüber hinaus eröffnen Beiträge den Blick auf die Umsetzung eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements für alle Hochschulangehörigen. In diesem Kontext werden aktuelle und zukunftsrelevante Themen aufgegriffen, die für eine gesundheitsfördernde Lebenswelt Hochschule von essenzieller Bedeutung sind.
Die „Handlungsempfehlung zu Theorie und Praxis“ liefert Orientierung, Informationen, Impulse und Hilfestellungen zur schrittweisen Gestaltung und Implementierung von Studentischem Gesundheitsmanagement.
Das Interventionsmanual ist eine Sammlung von evidenzbasierten Maßnahmen zur Verbesserung der Studierendengesundheit. Entstanden ist das Interventionsmanual aus dem Projekt „Healthy Campus – Von der Bestandsaufnahme zur Intervention“ der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse.
In der DUZ Spezial „Gesundheitsmanagement für Studierende“ und „Bewegt studieren – Studieren bewegt!“ werden ausgewählte Praxisbeispiele aus Hochschulen vorgestellt.
„Bewegt studieren – Studieren bewegt!“ gibt es ebenfalls in Englisch.
Über Belastungen durch das Studium wird seit der Bologna-Reform diskutiert. Als belastend empfunden werden lt. Studien vor allem Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen, die Studienorganisation sowie Mehrfachbelastungen.1 Insgesamt sind Studierende gestresster als Gleichaltrige, die nicht studieren. Sie leiden häufiger an Ängsten und psychischen Störungen. Auch bekommen sie öfter Psychopharmaka verschrieben.2
Soziale Unterstützung durch Kommiliton:innen und Lehrende, die Lernmöglichkeiten und der Handlungsspielraum im Studienalltag werden von Studierenden bisweilen als mäßig ausgeprägte Ressourcen wahrgenommen.3 Bei der Einführung eines Studentischen Gesundheitsmanagements ist deshalb eine Bestandsaufnahme der Situation ein erster hilfreicher Schritt. Bislang haben sich im Rahmen der Analyse folgende Erhebungsverfahren bewährt: hochschuleigene oder hochschulspezifische Befragungen Fokusgruppen, Experteninterviews und Netzwerkanalysen. Eine hochschulspezifische Befragung bietet beispielsweise der University Health Report .
Für den aktuellen TK-Gesundheitsreport hat Forsa im Januar 2023 bundesweit 1.000 Studierende zu ihrer Gesundheit befragt. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über den Gesundheitszustand und die Belastungsfaktoren der Studierenden in Deutschland.
Auch weitere hochschulübergreifende Daten liefern wertvolle Erkenntnisse, beispielsweise „Gesundheit Studierender in Deutschland 2017“.
Die Zusatzauswertung „Trinkverhalten bei Studierenden“ basiert auf den Daten der TK-Trinkstudie
„Trink Was(ser), Deutschland!“ und liefert interessante Erkenntnisse u.a. über allgemeines und stressbedingtes Trinkverhalten, Lieblingsgetränke und Kaufverhalten.
Bewegtes Studium
Recherchen, das Besuchen von Vorlesungen und Seminaren sowie Lernen oder Schreiben von Hausarbeiten am Computer oder Laptop sind vorwiegend verbunden mit einer sitzenden Körperhaltung.
Das Fact- & Actionsheet „Bewegtes Studium - Theoretische Grundlagen und Praxisbeispiele aus Hochschulen“ soll auf die Relevanz und Vielfältigkeit von (in)aktiven Bewegungsmustern bei Studierenden aufmerksam machen und Hochschulen bei der Umsetzung von bewegungsfördernden Maßnahmen unterstützen.
Beeinträchtigt studieren
Immer mehr Studierende in Deutschland berichten über gesundheitliche Beeinträchtigungen, die das Studium für sie erschweren. Das zeigen Umfrageergebnisse im Bericht „Die Studierendenbefragung in Deutschland: best 3“, die das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) vorgestellt hat. Die „best3“ ist die dritte, repräsentative, bundesweite Befragung von Studierenden mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Rund 16 % der Befragten berichten körperliche oder psychische Beeinträchtigungen – eine deutliche Zunahme im Vergleich zu den Erhebungen 2016 (11 %) und 2011 (8 %).
Weitere Informationen unter: www.dzhw.eu
Die wirtschaftliche und soziale Situation von Studierenden wird bereits seit 1951 in regelmäßigen Abständen untersucht. Ein repräsentativer Querschnitt der Studierenden wird unter anderem zum Studium, gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Studienfinanzierung, Wohnsituation und Studienverhalten befragt. Die Daten der Sozialerhebung zeigen, dass die Gruppe der Studierenden heterogen ist und dezidiert betrachtet werden sollte.
Weitere Informationen unter: www.dzhw.eu
Der Leitfaden für Hochschulen zum Mutterschutz im Studium ist im Zuge der Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entstanden und wurde vom „Runden Tisch zum Mutterschutz im Studium“, einem zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss von Interessenvertretenden, unter Mitwirkung der zuständigen Landesbehörden erarbeitet.
Ziel des Mutterschutzes ist es, die Gesundheit der schwangeren und stillenden Studentinnen und ihrer Kinder zu schützen und die Fortführung und Teilhabe an der hochschulischen Ausbildung weiterhin zu ermöglichen.
Das GKV-Bündnis für Gesundheit als eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen stellt in einem „Wegweiser für die Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Hochschule" zahlreiche Informationen und praktische Tipps zur Entwicklung und Umsetzung geeigneter Strukturen und Prozesse für das studentische Gesundheitsmanagement zusammen.
1 | Studierendenstress in Deutschland 2016, TK-CampusKompass 2015
2 | Studierendenstress in Deutschland 2016, TK-CampusKompass 2015, TK-Gesundheitsreport 2015
3 | Gesundheit Studierender in Deutschland 2017, TK-CampusKompass 2015
5 | Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention, 2015
Weitere Literatur zum Thema finden Sie in unserer Literatursammlung.