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Was bringt Gesundheitsförderung, wenn niemand erreicht wird?
Die Partizipation der Studierenden und Mitarbeitenden ist ein wichtiges Grundprinzip und Erfolgsmerkmal der Gesundheitsförderung an Hochschulen. Allerdings kann die Umsetzung von Beteiligungsprozessen herausfordernd sein. Eine hohe Fluktuation von Studierenden, eine unzureichende Kommunikation oder fehlendes Engagement zur Mitarbeit in gesundheitsförderlichen Formaten können einen erfolgreichen Gesundheitsmanagementprozess erschweren. Mit dem bundesweiten Wettbewerb haben wir deshalb in drei Kategorien das Engagement von Hochschulen und Universitäten im Bereich Partizipation prämiert.
Der Wettbewerb wurde 2024 in Kooperation zwischen der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG & AFS Nds. HB e. V.) und der Techniker Krankenkasse (TK) im Rahmen der Kooperationsprojekte, dem Kompetenzzentrum Gesundheitsfördernde Hochschulen und dem Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen (AGH), geplant und durchgeführt.
Die Jury wurde partizipativ besetzt und hat die eingegangenen Bewerbungen bewertet. Für die Jurytätigkeit konnten sich Mitarbeitende und Studierende aus Hochschulen für die einzelnen Preiskategorien bewerben. (Die Hochschule, die ein Jurymitglied stellt, darf sich ebenfalls bewerben, allerdings nicht auf die Kategorie, in der ihr Jurymitglied bewertet.)
Die Kategorie „Engagiert im Betrieblichen Gesundheitsmanagement“ würdigt gesundheitsförderliche Konzepte und Maßnahmen, die sich der Herausforderung gelungener Partizipation von Beschäftigten erfolgreich stellen und dabei die Vielfalt der Beschäftigten an Hochschulen berücksichtigen.
Die Kategorie „Partizipativ zum Hochschulischen Gesundheitsmanagement“ würdigt zielführende Konzepte und Wege, die Studierende und Beschäftigte bei der Entwicklung eines HGM und der Schaffung einer ganzheitlichen Gesundheitskultur an der Hochschule beteiligen.
Die Kategorie „Initiativ für die Studierenden-Gesundheit“ würdigt Maßnahmen, Konzepte oder Projekte, die von Studierenden für Studierende im Rahmen eines SGM oder einer gesundheitsfördernden Initiative umgesetzt werden.
Im Rahmen einer Preisverleihung am
24. September 2024 in Hamburg wurden die Preisträger:innen sowie die Jurymitglieder eingeladen und die Gewinnerhochschulen ausgezeichnet.
Mit dem Ziel, die ganze Organisation Hochschule gesundheitsförderlich zu verändern wurden Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagements auf Ebene des Individuums, des Teams und der Organisation vereint. Insbesondere in darauf abgestimmten Personal- und Organisationsentwicklungsangeboten bestimmen Beschäftigten aktiv in Prozessen zur Verbesserung ihrer Arbeitssituation mit. Von der Analyse ihrer Situation über die Planung und Umsetzung von Maßnahmen bis hin zur Evaluation sind sie intensiv in Entscheidungsprozesse eingebunden.
von links: Thomas Altgeld (LVG & AFS Nds. HB e.V.), Vivien Seimetz (Universität des Saarlandes), Dr. Birgit Michel-Dittgen (Universität des Saarlandes), Sabine Voermans (TK), Julia Hoppe (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Niklas Brähler-Dieling (Hochschule Hannover)
Foto: Patrick Lux
von links: Hannah Muth (PH Heidelberg), Chiara Dold (PH Heidelberg), Sabine Voermans (TK), Celina Sanseverino (Frankfurt University of Applied Science), Thomas Altgeld (LVG & AFS Nds. HB e.V.)
Foto: Patrick Lux
Mit der aktiven Beteiligung der Mitarbeitenden und Studierenden konnte das bisherige Studentische und Betriebliche Gesundheitsmanagement in ein strukturell verankertes Hochschulisches Gesundheitsmanagement (HGM) überführt werden. Das Konzept traf den Kern der Preiskategorie
„Partizipativ zum Hochschulischen Gesundheitsmanagement“ und beeindruckte die Jury durch niedrigschwellige Beteiligungsmöglichkeiten, wie die eingerichteten Nachbarbüros zwischen Verfasster Studierendenschaft und HGM-Koordination, und die partnerschaftliche Kooperation untereinander.
Eine engagierte Studierendeninitiative der Hochschule gründete den Verein „Studentisches Gesundheitsmanagement der Hochschule Karlsruhe e. V.“, um sich für die Gesundheit ihrer Kommiliton:innen einzusetzen. Nach dem Motto „von Studierenden für Studierende“ wurden gesundheitsförderliche Angebote, wie Workshops, Yogakurse oder einen Ruheraum, geschaffen. Darüber hinaus bauen die Studierenden Kontakte zu Hochschulakteur:innen und externen Partner:innen aus und schaffen die Basis für ein zukünftiges Studentisches Gesundheitsmanagement an der Hochschule Karlsruhe.
von links: Andreas Rheinwalt (Hochschule Karlsruhe), Prof. Dr. Rainer Neumann (Hochschule Karlsruhe), Lena Schramm (Hochschule Karlsruhe), Sabine Voermans (TK), Nathalie Heinz (Universität Zürich), Thomas Altgeld (LVG & AFS Nds. HB e.V.)
Foto: Patrick Lux
Pro Kategorie wird eine Hochschule ausgezeichnet. Die Preisträger:innen haben die Auswahl zwischen qualitativ hochwertigen Fortbildungsformaten im Wert von ca. 2.000 Euro zur Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung an der jeweiligen Hochschule (bspw. zu Kommunikationsstrategien oder Gesundheitsmarketing).
Pape, S. et al. (2024).Wettbewerb Gesundheitsfördernde Hochschulen – Partizipation erfolgreich gestalten! Hochschulsport 51(2):26